Allreal erzielt operatives Rekordergebnis

  • Operatives Unter­nehmens­ergebnis markiert neuen Rekord
  • Neubewertungs­resultat bestätigt Robustheit des Immo­bilien­portfolios
  • Grosse Entwicklungs­pipeline sichert zukünftiges Wachstum
  • CO2-Absenkpfad im Rahmen der ESG-Ziele definiert
  • Stabile Ausschüttung von CHF 7.00 pro Aktie beantragt

Im Geschäftsjahr 2022 hat Allreal in einem heraus­fordernden Umfeld ein operatives Rekord­ergebnis erzielt. Der Gesamt­markt war geprägt von geo­poli­tischen Veränderungen und deren Aus­wirkungen auf die wirt­schaftlichen Rahmen­bedingungen mit anziehenden Inflations­raten und steigenden Zinsen. Gleich­zeitig waren die Nach­wirkungen aus der Corona­krise weiterhin spürbar, was sich in einer Verknappung verschiedener Materialien und Produkte manifestierte. Durch die Indexierung der Geschäfts­miet­erträge und die Koppelung der Wohnungs­mieten an den Referenz­zinssatz bietet das Portfolio der Rendite­liegen­schaften allerdings einen attraktiven Inflations­schutz.

Im Bereich Nach­haltigkeit hat Allreal erste Mass­nahmen zur Erreichung der gesetzten Ziele im Rahmen ihrer ESG-­Strategie umgesetzt. Als Immo­bilien­gesell­schaft mit eigener General­unter­nehmung wird Allreal unter anderem den Anteil der fossilen Brenn­stoffe beim Energie­verbrauch bis im Jahr 2030 halbieren und bis spätestens im Jahr 2050 mit dem Portfolio der Rendite­liegen­schaften CO2-neutral sein. In der Berichts­periode hat das Unter­nehmen dazu den CO2-Absenkpfad definiert und nach Über­prüfung verschiedener Standards die Bericht­erstattung nach dem Regel­werk der Global Reporting Initiative (GRI) bestätigt. Ab dem Geschäft­sjahr 2023 wird der Nachhaltig­keitsbericht zudem durch eine externe Stelle geprüft.

Operatives Ergebnis auf Rekordniveau

In der Berichts­periode erzielte Allreal ein operatives Unter­nehmens­ergebnis von CHF 142.9 Millionen, was deutlich über dem Resultat des Vor­jahres liegt (2021: CHF 133.3 Mio.) und einen neuen Rekord dar­stellt. Die Steigerung um 7.2 Prozent resultierte im Wesent­lichen aufgrund von höheren Miet­erträgen im Geschäfts­feld Immo­bilien, einem anhaltend tiefen Finanz­aufwand und positiven Einmal­effekten im Steuer­aufwand.

Inklusive des Neu­bewertungs­effekts resultierte im Vergleich zum Vorjahr hingegen ein tieferes Unter­nehmens­ergebnis von CHF 154.7 Millionen (2021: CHF 182.6 Mio.). Grund dafür sind die mit CHF 16.5 Millionen geringer ausge­fallenen Aufwertungs­gewinne auf den Anlageliegen­schaften im Vergleich zum Vorjahr (2021: CHF 64.3 Mio.).

«In der Berichts­periode erzielte Allreal ein operatives Unternehmensergebnis von CHF 142.9 Millionen, was deutlich über dem Resultat des Vorjahres liegt und einen neuen Rekord darstellt.»

Verwaltungsrat beantragt eine stabile Aus­schüttung von CHF 7.00 pro Aktie

In einem insgesamt negativen Börsen­umfeld entwickelte sich der Kurs der Allreal-Aktie enttäuschend. Per Stichtag notierte die Allreal-Aktie bei CHF 150.40, was im Vergleich zum Schluss­kurs vom 31. Dezember 2021 einem Kurs­rück­gang von –25.5 Prozent entspricht. Unter Ein­bezug der im April 2022 erfolgten Aus­schüttung von CHF 7.00 pro Aktie ergibt sich eine negative Gesamt­perfor­mance von 22.0 Prozent pro Aktie.

Der Verwaltungsrat beantragt der General­versammlung vom 21. April 2023 eine gegenüber dem Vor­jahr un­verän­derte Aus­schüttung von CHF 7.00 pro Aktie. Diese setzt sich aus einer ordent­lichen Dividende von CHF 3.50 pro Aktie und einer für Schweizer Privat­anleger steuer­freien Aus­zahlung von den Reserven aus Kapital­einlagen von CHF 3.50 pro Aktie zusammen.

Geschäftsfeld Immo­bilien steigert Miet­erträge markant

Im Geschäftsfeld Immobilien steigerte Allreal die Miet­erträge gegenüber dem Vorjahr um 4.8 Prozent auf CHF 214.2 Millionen (2021: CHF 204.4 Mio.). Das deutliche Ertrags­wachs­tum ist auf den Ausbau des Port­folios der Rendite­liegen­schaften in der West­schweiz und die unver­ändert tiefen Leer­stände zurück­zuführen.

Die kumulierte Leer­standsquote verharrte mit 1.6 Prozent auf der Höhe der Vorjahre und liegt damit auch im Branchen­vergleich weiterhin auf einem sehr tiefen Niveau. Die niedrige Leer­stands­quote wirkte sich auch positiv auf die Netto­rendite aus, die bei ansehnlichen 3.8 Prozent lag. Bereits im Vorjahr hatte Allreal das Fällig­keits­profil der Geschäfts­mietverträge deutlich verbessert. Die intensiven Bestrebungen, weitere Ver­träge früh­zeitig zu ver­längern, setzt das Unter­nehmen unverändert fort.

Der direkte Aufwand für die Rendite­liegen­schaften entwickelte sich in der Berichts­periode stabil und lag mit CHF 27.4 Millionen nur leicht unter dem Vor­jahres­wert. Die Auf­wands­quote lag bei 12.8 Prozent. Per Ende Dezember 2022 hat das Unter­nehmen auf­grund von ESG-­Über­legungen und fehlendem Wert­steigerungs­potenzial zwei Wohn­liegen­schaften in Basel für CHF 62.5 Millionen veräussert, was rund 2.6 Prozent über Markt­wert ist.

Trotz einer bedeutenden Erhöhung der Dis­kontierungs- und Kapitalisie­rungs­zins­sätze um durch­schnittlich rund 40 Basis­punkte resultierte aus der Bewertung der Anlage­liegen­schaften durch den externen Liegen­schaften­schätzer eine Netto­aufwertung vor Steuern von CHF 16.5 Millionen. Der Marktwert des Gesamtportfolios bewegte sich mit insgesamt CHF 5.10 Milliarden auf Vor­jahres­niveau (31.12.2021: CHF 5.11 Mia.).

Geschäftsfeld General­unter­nehmung mit erfreu­lichem Gewinn­beitrag

Im Geschäftsfeld General­unter­nehmung erzielte Allreal einen leicht höheren Erfolg aus General­unter­nehmung von CHF 54.6 Millionen (2021: CHF 53.4 Mio.). Dabei profitierte das Unter­nehmen wie bereits im Vorjahr von Einmal­effekten aus dem Verkauf von Ent­wicklungs­reserven bei einer gleich­zeitigen Verbes­serung der Profit­abilität im Dritt­geschäft.

Die Sparte Realisation hat trotz anspruchs­voller Markt­verhält­nisse mit Liefer­engpässen bei verschiedenen Bau­materialien und steigenden Produktions­kosten die Brutto­marge für Dritt­projekte mit 11.0 Prozent im Vergleich zum Vor­jahr eindrucks­voll verbessert (2021: 9.1%). Das von der General­unter­nehmung abgewickelte Projek­tvolumen lag im Berichts­jahr bei CHF 319.6 Millionen (2021: CHF 343.2 Mio.). Davon entfielen 22.4 Prozent auf Eigen­projekte.

Per Ende Jahr betrug der gesicherte Arbeits­vorrat CHF 611 Millionen, was einer Aus­lastung der vorhandenen Kapazitäten für rund zwei Jahre entspricht.

In der Romandie hat das Unter­nehmen mehrere Neu­bau­projekte erfolgreich abge­schlossen, etwa zwei Wohn­bau­projekte in Veyrier GE und in Meyrin GE oder der Innen­ausbau der eigenen Geschäfts­liegen­schaft in Plan-les-Ouates GE, wo sich seit Anfang Juli 2022 auch die neuen Räum­lichkeiten für die West­schweizer Mit­arbei­te­rinnen und Mitarbeiter von Allreal befinden.

In der Sparte Entwicklung führte Allreal in der Berichts­periode erfolgreich mehrere Studien­wett­bewerbe durch, um verschiedene Eigen­projekte zur Realisierung von Wohn­eigentum oder für das Immo­bilien­portfolio voran­zu­treiben.

Insgesamt liegt das poten­zielle Investitions­volumen für diese Eigen­projekte bei über CHF 2.0 Mil­liar­den. In Abhängig­keit einer soliden Finanzierung kann Allreal langfristig die Frei­setzung dieses Poten­zials selber steuern. Ent­sprechend hat die eigene Ent­wicklung eine strategische Schlüssel­rolle für das weitere Wachs­tum der Anlage­liegen­schaften inne und trägt so verstärkt zur Aus­lastung der Sparte Realisation durch Eigen­projekte bei, die so wiederum weniger vom Dritt­markt abhängig ist.

Finanzierung gestärkt

Allreal finanziert bis zu zwei Drittel der Finanz­verbind­lich­keiten über den Kapital­markt. Angesichts der hohen Vola­tilität des Kapital­markts wurde in der Berichts­periode auf eine zusätz­liche Inanspruch­nahme verzichtet.

Per Stichtag reduzierten sich die Finanz­verbindlich­keiten im Ver­gleich zum Vor­jahr um CHF 116.2 Millionen auf CHF 2.61 Milliarden (31.12.2021: CHF 2.73 Mia.). Davon ent­fielen 50.9 Prozent auf Obligationen­anleihen, 21.0 Prozent auf Fest­hypo­theken und 28.1 Prozent auf feste Vor­schüsse.

Der durch­schnittliche Zins­satz für Finanz­verbindlich­keiten lag per 31. Dezember 2022 bei tiefen 0.86 Prozent. Die durch­schnitt­liche Dauer der Zins­bindung betrug 37 Monate (31.12.2021: 44 Monate).

Mit dem Abbau der Netto­finanz­schulden gelang auch eine deutliche Stärkung der Beleihungs- und der Eigen­kapital­quote, womit das unverändert stabile finanzielle Fundament von Allreal bestätigt wird.

Das Konzerneigenkapital erhöhte sich auf CHF 2.60 Milliarden, was einem Eigenkapital pro Aktie (NAV) vor latenten Steuern von CHF 179.75 entspricht. Die Eigenkapitalquote lag per 31. Dezember 2022 bei 45.6 Prozent, das Net Gearing bei 99.9 Prozent und der Zins­deckungs­faktor bei 11.5 (31.12.2021: 44.1% / 103.7% / 12.9).

Weniger Gewinn im Jahr 2023 erwartet

Trotz der veränderten Rahmen­bedingungen bleiben die Aus­sichten für die Schweizer Immobilien- und Bau­industrie insgesamt gut. Die Nach­frage bleibt hoch, ins­besondere nach attraktivem Wohn­raum an städtischen Lagen sowie nach Geschäfts­flächen in den Zentren der grossen Wirtschafts­standorte. Im Bausektor ist in Bezug auf die Verfüg­barkeit von Materialien und die Preis­situation am Einkaufs­markt mit einer leichten Entspannung zu rechnen.

Dem gegenüber stehen die Aus­wirkungen des gestiegenen Zins­niveaus, das einerseits die Finanzierung­kosten erhöht und andererseits zu einer Abkühlung bei der Bau­tätigkeit in der Schweiz führen wird.

Im Geschäftsfeld Immobilien wird Allreal aufgrund steigender Miet­erträge ein operatives Betriebs­ergebnis (EBIT) auf Vor­jahres­höhe erzielen. Die General­unter­nehmung dürfte trotz ansteigender Honorare und Gewinne aus Bau­tätigkeit ein tieferes Resultat erzielen, da aufgrund der Zyklizität bei der Erfassung von Verkaufs­gewinnen im Geschäfts­jahr 2023 diese geringer ausfallen werden.

Mit einem spürbar höheren Netto­finanz­aufwand und dem Weg­fall positiver Einmal­effekte im Steuer­bereich sind deshalb Aus­wirkungen auf das operative Unter­nehmens­ergebnis absehbar.

Für das Geschäfts­jahr 2023 erwartet Allreal deshalb ein operatives Unter­nehmens­ergebnis, das unter dem Vorjahr ausfallen wird.

Der Verwaltungsrat und die Gruppen­leitung bedanken sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Beitrag zum Rekord­ergebnis und bei den Aktionärinnen und Aktionären für das ent­gegen­gebrachte Vertrauen.