Integriertes Qualitätsmanagement
Allreal verfügt über ein umfassendes und standardisiertes Qualitäts- und Kostenmanagement, das konsequent umgesetzt und laufend aktualisiert wird. Die webbasierte Datenbank «Prozesse bei Allreal für Qualität» (PAQ) definiert Standards und Prozesse und stellt allen Mitarbeitenden Hilfsmittel wie Prozessbeschreibungen, Reglemente, Vorlagen und Beispiele für die tägliche Arbeit zur Verfügung.
Beschaffung
Als Total- und Generalunternehmung haftet Allreal für die Nichteinhaltung der Mindestlöhne und der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsbedingungen durch Unternehmer sowie sämtliche ihnen nachfolgende Subunternehmer in einer Auftragskette. Angesichts des hohen Kosten- und Termindrucks in der Baubranche besteht das Risiko, dass es zu Verstössen gegen arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Bestimmungen kommt. Damit verbunden sind nicht nur Qualitäts-, sondern auch Haftungs- und Reputationsrisiken. Allreal spricht sich dezidiert gegen Schwarzarbeit und Lohndumping aus und verpflichtet alle Auftragnehmer, sich lückenlos an die geltenden gesetzlichen Bestimmungen zu halten.
Im Jahr 2022 wurden auf Allreal-Baustellen diesbezüglich keine Verstösse registriert. Um das Risiko von Zuwiderhandlungen gegen das Entsendegesetz weiter zu minimieren, setzt das Unternehmen auf diverse Massnahmen. Dazu zählen beispielsweise strenge Vertragsbedingungen, eine Ausweispflicht für Bauhandwerker oder Zutrittskontrollen auf Grossbaustellen. Allreal hat mit dem Programm «Qualiconstruct» ein unternehmensspezifisches Zusammenarbeitsmodell entwickelt und kooperiert besonders eng und partnerschaftlich mit ausgewählten Unternehmen, die sich durch einen grossen Leistungsausweis bezüglich Qualität, Wirtschaftlichkeit, Bonität und Innovationskraft auszeichnen. Per Ende 2022 sind insgesamt 49 Unternehmen in 16 Arbeitsgattungen Teil dieses Programms. Die Zugehörigkeit der einzelnen Unternehmen zu Qualiconstruct wird jährlich überprüft.
Seit März 2020 arbeitet Allreal zudem mit dem paritätischen Informationssystem Allianz Bau (ISAB). Die datenbasierte elektronische Plattform wird von den grossen Sozialpartnern im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe getragen und schafft grösstmögliche Transparenz über die Einhaltung der geltenden Mindestarbeitsbedingungen durch die Unternehmer. Allreal verpflichtet alle beauftragten Bauunternehmen, sich im ISAB zu registrieren. Auch im Geschäftsjahr 2022 setzte Allreal auf diese Zusammenarbeit.
Allreal vergab in der Deutschschweiz, gemessen am Projektvolumen, in der Berichtsperiode 99.4 Prozent der Arbeiten an in der Schweiz domizilierte Unternehmen und Lieferanten.
Vor Ort eingesetzte und über die gesamte Bauzeit auf der Baustelle anwesende Bauleiter von Allreal oder langjährige Freelancer kontrollieren und steuern die Einhaltung der Normen und Gesetze sowie die Qualität der Ausführung.
Die unternehmenseigene Serviceorganisation stellt sicher, dass allfällige Mängel, die nach Übergabe eines Bauobjekts an die Bauherrschaft oder die Eigentümer auftreten, schnell und unkompliziert behoben werden. Für die Administration der Mängelbehebung steht den Verantwortlichen eine eigens entwickelte, leistungsfähige Onlineplattform zur Verfügung. Durch die systematische Erfassung der Mängel besteht zudem die Gewähr, dass allfällige Häufungen von Mängeln entdeckt und künftig bereits bei der Planung verhindert werden.
Kundenumfragen
Sowohl Kunden, die von Allreal Wohneigentum erwerben, wie auch eine Auswahl von Bauherrschaften von Drittprojekten erhalten nach Beendigung der Bauarbeiten die Möglichkeit, das Unternehmen anhand eines standardisierten Fragebogens zu bewerten und konkrete Verbesserungsvorschläge anzubringen. Während des Geschäftsjahres 2022 wurden 42 Fragebögen retourniert. In der Gesamtbeurteilung waren dabei 53 Prozent der Bauherrschaften von Drittprojekten mit Allreal «sehr zufrieden», die restlichen 47 Prozent «zufrieden». Von den Käufern von Wohneigentum würden 78 Prozent Allreal weiterempfehlen.
Im September 2022 hat die Sparte Bewirtschaftung des Geschäftsfelds Immobilien zum zweiten Mal nach 2020 eine repräsentative Kundenumfrage bei Wohnungs- und Geschäftsmietern durchgeführt. Befragt wurden in elektronischer Form insgesamt 1964 Mieter zur Dienstleistung der drei Sparten Bewirtschaftung, Portfoliomanagement und Gebäudemanagement. Die Rücklaufquote lag bei 486 Fragebögen oder 25%. Um eine Vergleichbarkeit zur Kundenumfrage aus dem Jahr 2020 zu gewährleisten, wurden die identischen zehn Fragen mit einer Punkteskala von 1 bis 4 verwendet. Über alle Themenbereiche wurde im Durchschnitt ein erfreulicher Gesamtwert von 3.05 erreicht.
Die Befragten hatten zudem die Möglichkeit, individuelle Anmerkungen anzubringen. Insgesamt wurden 237 Freitextfelder genutzt. Sie liefern zusätzliche wertvolle Hinweise für die weitere Verbesserung der Servicedienstleistungen. Die Resultate wurden mit den entsprechenden Teams besprochen, und erforderliche Massnahmen wurden eingeleitet, welche im Laufe des Jahres 2023 umgesetzt werden.
Allreal-Verhaltenskodex
Der für die gesamte Allreal-Gruppe verbindliche Verhaltenskodex beschreibt das von den Mitarbeitenden erwartete Geschäftsgebaren und definiert damit einerseits die Leitplanken, die ohne Ausnahmen und Einschränkungen zu respektieren und mitzutragen sind. Andererseits sind auch die Sanktionen bei Verstössen festgehalten. Das eigenverantwortliche Einhalten ethischer Standards und das strikte Befolgen aller für das Unternehmen relevanten Gesetze bilden die Basis allen unternehmerischen Handelns.
In dem seit dem Jahr 2018 bestehenden Verhaltenskodex hat Allreal die folgenden Korruptionsrisiken als wesentlich definiert und berücksichtigt: die Vergabe von Planer- und Subunternehmerleistungen, die Vergabe von Aufträgen für Bewirtschaftung und Facility-Management, die Akquisition von Entwicklungsliegenschaften, die Akquisition von GU-/TU-Aufträgen und der Kauf/Verkauf von Renditeliegenschaften. Alle neu eintretenden Mitarbeitenden werden über den Verhaltenskodex in Kenntnis gesetzt. Darüber hinaus findet im Auftrag des Verwaltungsrats und der Gruppenleitung jährlich eine obligatorische Schulung aller Mitarbeitenden zu einem Thema aus dem Verhaltenskodex statt, wobei die Themen nach Führungsebene variieren können. Im Berichtsjahr war dies für die Mitarbeitenden in der Deutschschweiz «soziale Medien», für die Mitarbeitenden in der Romandie fand eine allgemeine Einführung zum Verhaltenskodex statt.
Unabhängige externe Meldestelle
Sowohl Mitarbeitende als auch Dritte, die Verstösse gegen geltende Gesetze oder gegen den Verhaltenskodex feststellen oder vermuten, haben die Möglichkeit, diese einer unabhängigen externen Stelle zu melden. Die Meldung erfolgt dabei über ein im Allreal-Intranet und auf der Website des Unternehmens verfügbares Online-Formular. Die Anonymität von Hinweisgebern und der vertrauliche Umgang mit Informationen sind dank eines Drittanbieters in jedem Fall gewahrt. Die unabhängige externe Meldestelle stellt sicher, dass für einen Hinweisgeber aus der Kontaktaufnahme keinerlei Nachteile resultieren.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden keine Vorfälle gemeldet.
Als Ergänzung zur bestehenden unabhängigen externen Meldestelle, welche auch Dritten zur Verfügung steht, arbeitet Allreal mit der Fachstelle Mobbing und Belästigung zusammen. Die Fachstelle berät Mitarbeitende wie auch die Gruppenleitung bei Anzeichen von Mobbing, sexueller Belästigung und Diskriminierung unter Wahrung der Anonymität. Die letzte Schulung der Mitarbeitenden zu diesem Thema fand im Oktober/November 2021 statt. In der Berichtsperiode wurden keine Verdachtsfälle von Mobbing, sexueller Belästigung oder Diskriminierung registriert.
Fachstelle Mobbing und Belästigung
Bezüglich Verletzungen des Schutzes von Kundendaten und der Diskriminierungsfreiheit wurden im Jahr 2022 keine Verstösse gemeldet. Auch wurden im Berichtszeitraum keine wesentlichen Sanktionen oder Bussen gegen Allreal hinsichtlich der Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften im sozialen oder wirtschaftlichen Bereich oder der Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen ausgesprochen.
Die Gruppenleitung informiert den Verwaltungsrat vierteljährlich im Rahmen eines standardisierten Reportings über relevante Vorkommnisse, welche die Geschäftsbeziehungen oder das operative Geschäft von Allreal potenziell negativ beeinflussen könnten.